Namen sind wie Bilder
Namen sind wie Bilder. Auf den ersten Blick glaubt man sie verstanden zu haben. Bilder können aber trügen, sie können verzehrt sein oder aus Falschfarben bestehen. Den Hintergrund eines Bildes bei einer vermeintlichen Beurteilung übermässig zu gewichten ist nicht nur suboptimal, vielmehr beläuft man die Gefahr der Teilinterpretation, weil man dadurch den Vordergrund übersehen kann. Eine Teilinterpretation kann mindestens so schlimm wie eine Fehlinterpretation sein. Der Hintergrund kann so sehr blenden, dass man dadurch den Vordergrund nicht mehr sieht. Geht man der Sache auf den Grund, dann stellt man plötzlich fest, dass die Interpretation eines Namens, genauso wie die eines Bildes, eine reine Aspektsache ist. Und zwar gründlich.
Bilder sind dankbar, sie zeigen was man sehen will. Manchmal fehlt ihnen die Schärfe, obwohl diese in einer Leistungsgesellschaft gerne gesehen wird. Manchmal bestehen Namen aber aus so vielen unscharfen Farben, dass sie eine farbarme Schärfe in eine langweilige Bedeutungslosigkeit versenken können. Können aber Bilder gewissermassen Leistung widerspiegeln? Gibt es starke Bilder und kann man Bilder mit einem Leistungszertifikat etikettieren? Sind farbreiche oder farbarme Bilder passender? Versucht man mit einem Bild einer Lücke zu schliessen, vielleicht etwas Halbes zu erfüllen oder sogar damit auszufüllen? Will man seine subjektive Interpretation dafür einsetzen um einen vermeintlich vollständigen Idealzustand zu erreichen? Sollen Bilder erfüllen um passend zu sein? Wo kommt ein Bild her und wie heisst es?
Wie kleinlich und vergeblich ist der Versuch ein Bild zu benennen. Bilder brauchen keine Namen und ihre Herkunft könnte so bedeutungslos sein. Warum muss eigentlich ein Name passen? Ist das Bild für seinen Beobachter geschaffen oder vielleicht der Beobachter für das Bild?
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