Wie viele Erden gibt es?
Wenn man die Frage "wie viele bewohnbare Planeten in der Milchstrasse existieren" beantworten will, dann muss man zuerst die Frage "wie viele Planeten wie unser Jupiter in der Milchstrasse existieren" beantworten.
Die Astrobiologieforscher Lineweaver und Daniel Grether der Universität von New South Wales in Australien erwarten, dass in den nächsten Jahren eine Flut von Jupiter-ähnlichen Planeten entdeckt wird, möglicherweise 50 Prozent mehr als z.Z. erwartet. Eine solche Entdeckung wäre für die Suche nach der zweiten Erde entscheidend sein.
Warum? Weil viel von der Entwicklung unseres eigenen Solarsystems, einschließlich die Anordnung von Erde, vom Planeten Jupiter instrumentiert oder beeinflusst wurde. Jupiter hat bei weitem das Hauptteil der Masse des Solarsystems, ausgenommen der Sonne.
Der größte Planet unseres Sonnensystem -der Jupiter- beschützt die Erde vor Asteroiden- und Komenteneinschlägen. Mit seiner großen Masse zieht er die gefährlichen Felsbrocken an und vermeidet, dass sie die inneren Planeten des Sonnensystems erreichen.
Diese schützende Rolle konnte man im Jahr 1994 live erleben, als Jupiter seine unermessliche Schwerkraft verwendete, um den Komet Shoemaker-Levy in einen Todeskopfsprung anzulocken. Wäre ein Komet von der Größe Shoemakers auf die Erde eingeschlagen, hätte die Erde wahrscheinlich einen Totalschaden erlitten.
Für jetzt weiß niemand, ob unser Solarsystem eine allgemeine Methode der Anordnung und der Entwicklung darstellt. Tatsächlich scheinen Entdeckungen über den letzten sechs Jahren, anders anzuzeigen. Die meisten der ungefähr 130 entdeckten Planeten außerhalb unseres Solarsystems sind viel massiver als der Jupiter. Ihre Umlaufbahn ist gefährlich nah an ihren Wirtsternen. Sie haben enge Umlaufbahnen, die wahrscheinlich verhindern würden, dass felsige Planeten wie z.B. eine Erde in den sog. Lebenszonen sich bildet.
Aber Experten schreiben diese Entdeckungen den Beschränkungen der Technologie zu. Kleinere Planeten in den bequemeren Bahnen um andere Sterne können nicht einfach ermittelt werden. Noch nicht.
Die Astrobiologieforscher Lineweaver und Grether haben einige Neuberechnungen für das Vorherrschen der extrasolaren Planeten durchgeführt, die in ungefähr gleichem Abstand wie Jupiter ihr Zentralgestirn umlaufen. Ihre Berechnungen basieren auf einigen der neuesten extrasolar Planetenentdeckungen, in denen kleinere Objekte in grösseren Abständen von ihrem Zentralgestirn ermittelt werden.
Limeweaver behauptet, dass es in unserer Milchstraße mindestens eine Milliarde, aber vermutlich sogar mehr als 30 Milliarden Jupiter-ähnlichen Planeten gibt.
Dies basiert er auch auf die Tatsache, dass "es ungefähr 300 Milliarde Sterne in unserer Galaxie gibt. Ungefähr 10 Prozent davon (d.h. 30 Milliarden) sei ungefähr wie unsere Sonne. Mindestens 5 Prozent davon (d.h. 1.5 Milliarden) hätten einen Jupiter-ähnlichen Planeten in ihrer Umlaufbahn.
Er vermutet, dass es genauso viele erdähnliche Planeten gibt.
Es hänge lediglich davon ab, wie man das Wort "erdähnlich" definiert. Schliesse man felsige Planeten im allgemeinen wie Merkur, Venus und Mars mit ein, dann seien sie vermutlich mehr als Jupiters. Definiere man als "erdähnlich" die felsigen Planeten mit flüssigem Wasser an ihrer Oberfläche, dann können sie doch seltener als Jupiters sein.
Alan Chef, ein Experte im Gebiet der planetarischen Systemen am Carnegie-Institut in Washington DC, sagte, dass die Neuberechnungen für Jupiterzwillinge angemessen zu sein scheinen. Dann erfordere der Versuch die Anzahl der erdähnlichen Planeten abzuschätzen "einen Sprung des Glaubens, aber einen Sprung, der plausibel zu sein scheint".
NASAs Kepler-Mission wird in den nächsten Jahren nachweisen, ob erdähnliche Planeten häufig sind. Die Kepler-Mission wird 2006 gestartet und wird 100.000 Sterne für Lichtvariationen überwachen. Dies passiert wenn ein Planet der Größe einer Erde in einer erdähnliche Umlaufbahn ihr Zentralgestirn kreutzt. Kepler wird als erste Mission zählen, wie viele Planeten das Potential haben, Leben zu ermöglichen.
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-Übersetzung von px. Original in Englisch bei www.space.com am 29.1.2002-